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Musische Weinstunde am 24. Mai 2014 in Konz

Klaus Keiper

 

Fast 90 Mitglieder und Gäste konnte Bruderschaftsmeister Helmut Orth am 24. Mai 2014 um 15 Uhr im „Rosengarten“ des Museums „Roscheider Hof“ in Konz bei einem Sektempfang begrüßen. Bei herrlichem Maiwetter konnte man bei „Fingerfood“ im herrlich blühenden Rosengarten der Anlage den hervorragenden und gespendeten Winzersekt unseres für diese Veranstaltung verantwortlichen Zeremonien- und Winzermeisters Bernhard Faber vom Weingut Schnitzler aus Konz–Krettnach verkosten.

 

Danach wurden fachkundliche Führungen in drei Gruppen - u. a. von unserer Weinschwester Elfriede Deutschen - durch Teile des Freigeländes mit den Baugruppen Hunsrückweiler und Mosel-Saar durchgeführt.

 

Zuvor wurde in einem kurzen Überblick die Geschichte des „Roscheider Hofes“ dargestellt:

 

Das Freilichtmuseum liegt auf einer Anhöhe über dem Moseltal und grenzt an die Gemarkung der Stadt Trier. Erstmals wird in einer Urkunde der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier das Hauptgebäude des Roscheider Hofes genannt. Im Laufe der Jahrhunderte vergab der Kon-vent der Abtei den Roscheider Hof mit Feldern, Wiesen und Wäldern an diverse Pächter; der letzte Pachtvertrag ist aus dem Jahr 1793 überliefert. Nach dem Einmarsch der französischen Truppen wurde 1802 das Klostergut dem französischen Staat zugeschlagen und 1805 vom Saarburger Nikolaus Valandaire, ein französischer Soldat, der in eine Saarburger Familie ein-geheiratet hatte, ersteigert. Er errichtete den in seiner heutigen Form noch erhaltenen Vierseit-hof. Nach mehrmaligen Besitzerwechseln –u. a. auch vom Preußischen Fiskus – ging das Hofgut nach dem 2. Weltkrieg auf das Land Rheinland–Pfalz über. Von diesem erwarb die Stadt Konz den Roscheider Hof, um auf 150 Hektar Fläche den Stadtteil Konz-Roscheid zu bauen. Das Hofgelände mit rd. 20 Hektar Fläche war für das Volkskunde- und Freilichtmuseum vorgesehen.

 

Initiativen von Privatpersonen, Kommunen und aus der Region ließen das Museum entstehen; hier sei besonders Professor Rolf Robinson von der Hochschule Trier erwähnt.

 

Wir besuchten den Hunsrückweiler mit einer Vielzahl von Fachwerkhäusern inmitten von Bauerngärten, darunter Dorfschule, Dorf-Rathaus und Backhaus. Die Baugruppe Mosel-Saar, durchweg aus Steinbauten errichtet, gab uns Einblicke in die andersartige Baukultur dieser Region, deren Häuser mit wesentlich höherem Aufwand als im Hunsrückweiler erbaut wurden.

 

Die Innenbesichtigung der Häuser führte uns die bescheiden-zweckmäßige Holzausstattung mit Möblierung und Gerätschaften vor Augen, über Generationen genutzt. Der heutige Eindruck eines idyllischen Ambientes aus der „guten alten Zeit“ wird insbesondere im Winter von entsprechend harten Lebensbedingungen überlagert worden sein. Dem Volkskunde- und Freilichtmuseum gebührt der große Verdienst, gegen anfängliche Widerstände ein anschauliches und gut gepflegtes regionales Forum geschaffen zu haben, das vergangene Lebensverhältnisse eindrucksvoll dem staunenden Besucher dokumentiert.

 

Nach der Führung wurde der „Standort“ gewechselt: Barockkloster Konz – Karthaus Beeindruckend wirkt die gesamte (ehemalige) Klosteranlage mit der großen (heutigen) Pfarrkirche am Moselufer!

 

Im Klostergarten wurden die Teilnehmer bei einem Weinempfang (2010er Konzer Karthäuser Klosterberg, Riesling Spätlese ) von Bruderschaftsmeister Helmut Orth empfangen, der auch die Geschichte dieses ehemaligen Karthäuser-Klosters kurz darlegte. Unter den Gästen konnte er den Ersten Beigeordneten der Stadt Konz, Herrn Manfred Wischnewski, in Vertretung von Bürgermeister und Weinbruder Dr. Karl-Heinz Frieden begrüßen. Herr Wischnewski überbrachte Grüße der Stadt Konz; die eng mit dem Wein an Mosel und Saar verbunden sei und so sei es ihm eine besondere Freude, die Teilnehmer der „Musischen Weinstunde“ in dem barocken Umfeld des ehemaligen Klosters zu begrüßen.

 

Nach dem Umtrunk im Klostergarten versammelten sich die Teilnehmer an festlich gedeckten Tischen im Barocksaal des Klosters, der schönste und größte Saal dieser Art in der Region, zum angekündigten Drei–Gang–Menü mit Begleitung von Saar-Weinen aus der Vinothek der Weinbruderschaft. Entsprechend der Menügänge aus dem Hause Weingut Schnitzler, Konz-Krettnach, stellte Bernward Keiper, Mitglied im Präsidium der Weinbruderschaft, Riesling-weine aus den Jahren 2003, 2010, 2011 und 2012 vor. Zwischen den Menügängen sorgten Ewald Schu, Gesang, und Katharina Rupik, Piano, für genüssliche Unterhaltung mit Liedern von Otto Reutter (1870 - 1931). Mit sicherem Gefühl gelang es dem Duo, den feinen, hintergründigen Humor des Berliner „Comedian“ aus den 20er Jahren, der die menschlichen und politischen Zuständen der damaligen Zeit geschickt „durchleuchtete“, darzustellen. Die Zuhörer spendeten begeistert Beifall und fühlten sich, auch durch die erläuternden moderierenden Ansagen von Ewald Schu, als reale Zeitzeugen der „Goldenen 20er Jahre“ in Berlin.

 

Als krönender Abschluss dieser gelungenen Veranstaltung wurden zu später Stunde 12 Weine unterschiedlicher Weingüter aus der Region „Saar“ in den überdachten Kreuzgangarkaden der Klosteranlage kredenzt.

 

Unserem Zeremonienmeister Bernhard Faber gebührt herzlich Dank für perfekte Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung!

Fotoserien

Musische Weinstunde am 24. Mai 2014 in Konz (SA, 24. Mai 2014)

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Sa, 24. Mai 2014

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