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Wein-Colloquium am 17. März 2007 in Bad Bertrich

Wein und Gesundheit am eigenen Leib erfahren

 

Claudia Müller

 

Gut 90 Weinschwestern und Weinbrüder der Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer e.V. waren der Einladung zum Wein-Colloquium der Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer nach Bad Bertrich gefolgt. Erstmals fand eine Veranstaltung der Weinbruderschaft im Staatsbad im Üßbachtal satt.

 

Bei einem Glas Moselwein lauschten die Weininteressierten den Ausführungen von Dr. Renate Willkomm zum Thema „Wein und Gesundheit“. In ihrem Fachvortrag in der Wandelhalle des Staatsbads warb sie für einen moderaten Weinkonsum und vor allem für den Moselwein, da der tendenziell einen geringeren Alkoholgehalt habe.

Verwöhnt wurden die Weinbrüder und Weinschwestern auch mit einem Bertricher Busserl, dass die Brunnenkönigin verteilte.

 

Bad Bertrich ist in Deutschland das einzige Staatsbad. Der barocke Kursaal stammt von Clemens von Wenzeslaus, der ihn 1788 erbaute. Auf den Spuren dieses Vorfahren, des Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus, wandelten auch ihre Königliche Hoheit Prinzessin Elmira von Sachsen und seine Königliche Hoheit Prinz Albert Prinz von Sachsen. „Ich bin zu einer Verehrerin der Moselrieslinge geworden“, gab ihre Königliche Hoheit Elmira Prinzessin von Sachsen gerne zu.

 

Bei der Weinprobe des Bremmer Winzers Günter Leitzgen wurden Weine vom Calmont, dem steilsten Weinberg Europas, eingeschenkt. „Was braucht man mehr, als Riesling“°, sagte er bei der Weinprobe im Hotel-Restaurant „Alte Mühle“. „Den kann man morgens, mittags und abends trinken und bleibt gesund dabei“.

 

Zuvorkommende Bedienungen servierten im barocken Kursaal ein Menü vom Team des Kurfürstlichen Schlösschens der Familie Fuhrmann und schenkten korrespondierende Weine aus der Bruderschaftseigenen Vinothek ein.

 

Dezent spielte im Hintergrund das Kurorchester „Orchestra hungarica“.

 

Tanzeinlagen kamen vom Tanzehepaares Rikarda und Denis Seebach aus Neuwied.

 

Das Forum Wein & Gesundheit wurde vor nunmehr 12 Jahren von dem sicherlich vielen von Ihnen noch persönlich bekannten Dr. Heinz von Opel gegründet. Anstoß für ihn war die Werbeaktivitäten, die die Rotwein produzierenden Länder nach Bekanntwerden des French Paradox entwickelten. Wie gesund Rotwein ist, das war bald in aller Munde und der deutsche Wein, insbesondere der Weißwein schien den Anschluss zu verlieren.

 

Dr. von Opel setzte für sein Forum zwei Schwerpunkte, die Forschung zum Thema Wein und Gesundheit, ein sehr teures Unterfangen wie sich später herausstellte und vor allem an die Endverbraucherinformation. Wissenschaftliche Studienergebnisse sollten für Weinvermarkter und Endverbraucher verständlich werden. Ein eingetragener Verein schien damals das Richtige zu sein.

 

Nun arbeiten wir im Forum seit vielen Jahren an diesem Ziel und verstehen unsere Arbeit auch als einen Beitrag der Weinwirtschaft, zur Aufklärung über einen moderaten Alkoholkonsum beizutragen. Ganz im Sinne der EU Anforderungen an die Mitgliedsstaaten.

 

Wir möchten unsere Arbeit natürlich in diese Richtung zukünftig erweitern und sehen vor allem in der Zusammenarbeit mit anderen Multiplikatoren gute Möglichkeiten Wie jeder Verein arbeiten wir für und leben von unseren Mitgliedern und so habe ich für diejenigen unter Ihnen, die unsere Arbeit unterstützen möchten Infomaterial und Informationen über eine Mitgliedschaft ausliegen.

 

Forum Wein & Gesundheit e.V. Neugasse 1 55278 Hahnheim, www.weinundgesundheit.de

 

4 Faktoren gibt, die maßgeblich das Altern beeinflussen bzw hinauszögern:

  • Niedrige Blutzuckerwerte und
  • Niedrige Insulinwerte
  • Keine nennenswerte Gewichtszunahme in den mittleren Lebensjahren
  • Niedrige Körpertemperatur.

Bei der Suche nach Verbindungen, die diese Faktoren mit beeinflusen können, stießen die Forscher auf die sekundären Pflanzenstoffe und dabei auch auf das Resveratrol.

 

Tierversuche an Mäusen zeigten, daß hohe Dosen Resveratrol (nicht mit Weinkonsum zu erzielen) die Mäuse schlank hielten, obwohl sie ein überreiches Nahungsangebot hatten. Außerdem sah es so aus, als würde sich der Alterungsprozeß bei den Tieren verlangsamen.

 

Resveratrol kann folgende Funktionen im Organismus beeinflussen:  

  • Gewicht niedrig halten  
  • Krebs vorbeugen  
  • Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen  
  • vor Diabetes schützen 
  • Alzheimer und Parkinson vorbeugen und
  • den Muskelaufbau beim sportlichen Training erhöhen.

Erstes Resverartrolhaltige Medikament in den Klinischen Test (investiert wurden 82 Mio $ ). Es solll die Therapie von Diabetikern unterstützen und den Blutzuckerspiegel konstant halten. Das Resveratrol ist allerdings in einer sehr hohen Konzentration im Medikament enthalten, die allein über den Weinkonsum nicht zu erreichen ist.

 

Artikel in der letzten „Zeit“ vom 08.3.2007

 

Vom Wein beseelt

 

Wer Weiß- oder Rotwein trinkt, soll seltener einen Herzinfarkt bekommen. Behauptet die Branchenlobby mit Hilfe von umstrittenen Studien.

 

Von Andrea Exler

 

Wein wird immer besser, ist aber schlechter als der Ruf, den Winzer und Lobbyisten über ihn verbreiten. Das hören die nicht gerne. Natürlich. Denn über Jahre haben sie daran gearbeitet, dass ihr Alkohol als Genuss- und nicht als Suchtmittel angesehen wird. Dass Wein sogar gesundheitsfördernd ist und nicht etwa krank macht. So wie es harte Alkoholika, also Korn und Schnaps, oder Zigaretten.

 

Wenn ihr jedes Gift richtig erklären wollet, was ist dann kein Gift?

 

Alle Dinge sind ein Gift und nichts ist ohne Gift, nur die Dosis bewirkt, daß ein Ding kein Gift ist.

 

Paracelsus

 

Eine fundierte Antwort ist die neuste Erhebung aus den Niederlanden (Zutphen Studie Niederlande ):

 

Maßvoller Weingenuß verlängert das Leben noch nicht gedruckt sondern nur mündlich auf dem Congress der American Hart Assosiation vorgetragen: Untersucht wurden 1.373 Männer geboren zwischen 1900 und 1920, befragt wurden sie wiederholte Male während der 40 Jahre Studiendauer.

 

Ergebnis:

  • Männer die täglich geringe Mengen Wein (im Schnitt ½ Glas) tranken, hatten eine um 40 % niedrigere Sterblichkeit als die Nichtwein-Trinker und eine 48 % niedrigere Sterblichkeit bei Herz Kreislauf Erkrankungen. Im Schnitt eine erhöhte Lebenserwartung von 3.8 Jahren.
  • Bei einem höheren Konsum von bis zu 20 g Alkohol hatten eine um 1.6 Jahre höhere Lebenserwartung.
  • Getrunken wurde Weiß- wie Rotweine, Rotwein im Trend etwas mehr, vor allem in den Wintermonaten.
  • Generell wechselten im höheren Alter mehr Männer zum Wein, weg vom Bier.
  • Studie als Vortag vorgestellt auf dem 47. Jahreskongress der American Heart Association, noch nicht veröffentlicht. Daan Kromhout, Ph.D., Professor für public health at Wageningen University und Vice Präsident des Health Council of The Netherlands.
  • Die Studie wurde unterstützt von: The Netherlands Food and Consumer Product Safety Authority and The Netherlands National Institute for Public Health and the Environment
  • ...

Viele von Ihnen werden die Menge Wein, die als „lebensverlängernd gilt, belächeln. Ich sprach von ½ Glas Wein pro Tag bzw 10 g Alkohol . Dabei handelt es sich um einen Durchschnittswert über 40 Jahre statistisch berechnet.

 

Alkoholmenge, die beim täglichen Konsum nicht überschritten werden sollte

 

Frauen: ca 20 – 22 g / Tag

Männer: ca 30 – 32 g / Tag

 

Betrachtet man die Trinkgewohnheiten einzelner Länder, so fällt ein großer Unterschied in der Verteilung auf die einzelnen Wochentage auf.

 

Die Frage, die sich hier anschließt ist: welche negativen Auswirkungen hat ein regelmäßiges zu viel an Wein-Alkohol?

 

Es ist nicht die Erkrankung der Leber, sondern eher das Ansteigen von Krebserkrankungen neben anderen „Nebenwirkungen“.

 

Wenn Sie sich an eine vorherige Aussage über die Trinkmengen erinnern, dann ist der den Frauen gestattete Weinmengen geringer als die der Männer. Früher hieß es eine Flasche pro Paar, 2/3 der Mann 1/3 die Frau. Vom heutigen Standpunkt aus gesehen zu großzügig, es kommt natürlich auf den Alkoholgehalt des Weines an. Inwieweit hier der Deutsche Wein und vor allem der Weißwein sehr gut da steht, können Sie als Moselweinliebhaber sicherlich gut beurteilen.

 

Warum vertragen Frauen weniger Alkohol?

 

Frauen und Weinkonsum: Warum bekomme ich einen Brummschädel?

 

Mögliche positive Wirkungen des Weinkonsums

 

Und da wir ja hier auf Einladung der Weinbruderschaft MSR zusammensitzen die Schrift eine Folie Arztes aus Zell.

 

Hier wird dem Wein eine Vielzahl von Wirkungen zugestanden:

  • Wein als Heilmittel bei:
  • Menstruationsfehlern
  • Weißem Flusse
  • Unfruchtbarkeit (Impotenz)
  • Gegen Haarausfall

In der Geburtshilfe: Wehenschwäche, allgemeine Schwäche, Kindbettfieber

 

Fasst man heutzutage die aktuellen Studien über mögliche positive Auswirkungen des moderaten Weinkonsums zusammen, so findet man im Wesentlichen folgendes:

 

Angesichts der heutigen gesellschaftlichen Relevanz einer rapiden Zunahme des Typ II Diabetes bzw des sog Alterszucker, möchte ich auf diesen Teil besonders eingehen:

 

Maßvoller Weingenuss und das metabolische Syndrom Cocacolaniation

 

Die Menschen werden immer dicker, die Fettleibigkeit hat starke negative Auswirkungen auf den Organismus, immer jünger erkranken die Menschen an einem Typ 2 Diabetes oder prädiabetes, dem Metabolischen Syndrom Und erschreckend ist, daß dieses auch in Kulturen geschieht, die bislang diese Erkrankung fas überhaupt nicht kannten. Mit dem Einfluß der Fast-Food Kultur steigen auch die Ernährungsbedingten Erkrankungen.

 

Man erklärt es sich so, daß durch die Aufnhme von zu viel Zucker oder sog miderwertigen Kohlenhydrraten der Insulinstoffwechsel sehr stark beansprucht wird. Ohne Gegensteuerung entwickelt sich das

 

Das tödliche Quartett

 

Was hat diese nicht besonders angenehme Entwicklung mit dem Thema Wein und Gesundheit zu tun?

 

Es ist bekannt, daß daß Weintrinker seltener unter dem Typ 2 Diabetes erkranken. Und im Verhältnis zu anderen Alkoholkonsumenten generell eine bessere Lebensprognose haben.

 

Ich möchte hier erinnern an die Groenback Studie, die das eindrucksvol belegt hat.

 

Groenback Studie

 

Bezogen auf unseren Einstieg in das Thema der politischen Bedeutung einer Alkoholpolitik hat glaube ich keine Gruppe einen so überzeugenden Einstieg in eine Suchtprävention wie die Weintrinker. Das Trinkverhalten von Bier oder Spirituosentrinkern ist ein anderes, Wein eignet sich weniger zum bingde drinking. Wir vom Forum können uns vorstellen unseren Beitrag insofern zu leisten, daß wir Bildungsprojekte mit anderen Gruppierungen wie z.B. den Lions Clubs unterstützen, die bereits über sehr gute Programme verfügen. Dort sollte ein Netzwerk auf Vereinsebene entstehen, die uns alle in die Lage ersetzt in seinem Bereich eine Vorbildfunktion zu leben und uns die Fähigkeit zu geben, ünerhaupt einmal die Zusammenhänge zu erkennen, die zu einem Suchtverhalten führen können.

 

Ich möchte meine Ausführungen mit einem Zitat schließen:

 

Es ist eine platte Ansicht zu glauben, daß der Wein unmittelbar aus sich selbst alle die Wirkungen hervorbringt, die wir ihm zuschreiben. Sein Duft und Hauch erweckt nur die Qualitäten, die in uns ruhen. Ludwig Tieck (1773 – 1853)

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Sa, 17. März 2007

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